Nach der Pfarrversammlung waren noch einige Fragen unbeantwortet geblieben. Hier folgen nun die versprochenen Antworten der Steuerungsgruppe, diese werden fortlaufend ergänzt.
Die pastoralen Ziele sind zentrale Grundlage für den PEP. Oft sind sie aber nicht so greifbar wie Gebäude, in denen man sich bewegt. Es braucht eine gemeinsame Vision für die Pfarrei , weshalb wir diesen Weg des PEP gehen. Besonders das Pastoralteam und der PGR sind aufgefordert, diese pastoralen Leitlinien zu entwickeln.
Es ist eine komplexe Aufgabe, unter veränderten gesellschaftlichen, personellen und finanziellen Rahmenbedingungen Leitlinien der Pastoral zu entwickeln. Wir versammeln uns überzeugt hinter dem Ziel, das Evangelium Jesu Christi in diesen Umbruchszeiten zu leben und sichtbar werden zu lassen.
Für die Standortentwicklung in den Projektgruppen sind bereits pastorale Zielrichtungen beschrieben:
gesellschaftlich-kultureller Standort mit christlicher Prägung
vielfältige gesellschaftliche Begegnungsmöglichkeiten
Kirche in einem sozial aktiven Stadtteil leben – Erfahrungsräume außerhalb der Kerngemeinde ermöglichen
mit dem Bau des Hospizes soll das Thema „Leben und Abschied“ in den Fokus der pastoralen Arbeit rücken
Erfahrungsräume an den Standorten St. Antonius Abbas, St. Franziskus, St. Josef und im PaulusHaus weiter ermöglichen – in pfarreiweiter Zusammenarbeit
sozial-pastorale Aufgaben stärken und mit Kooperationspartnern am Standort Herz Jesu weiterentwickeln
Überwiegend Ja! Es zeigt sich bereits jetzt, dass die Zahl der Gottesdienstbesucher auch an großen Festtagen wie Weihnachten und Ostern zurückgeht und die Kirchen oft locker gefüllt sind. Für einzelne, besonders gut besuchte Feiern wird es kreative Lösungen geben.
Im Blick auf Gottesdienstformen wird sich unser Angebot erweitern: neben klassischen Eucharistiefeiern wird es vermehrt auch WortGottesFeiern mit und ohne Kommunionspendung geben, aber auch Feiern mit besonderen Zielgruppenorientierungen bleiben im Angebot, z. B. für die Jugend oder Menschen mit besonderem Interesse an der Kirchenmusik.
Bisher ist klar, dass die Ordnungsräume im Bistum Essen größer werden. In der Regel werden diese sich an den kommunalen Einheiten orientieren. Für Essen ist bislang weder ein genauer Zeitplan noch eine konkrete Gestalt bekannt. Auch die Gestalt der künftigen Pfarrei-Gremien – Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat - muss für die neue Struktur noch entwickelt werden.
Für die Auflösung des Bistums Essen bräuchte es Verhandlungen zwischen dem Vatikan und dem Land Nordrhein-Westfalen, an deren Ende ein solcher Schritt theoretisch möglich wäre. Bislang sind aber von keiner Seite Initiativen für solche Verhandlungen erkennbar. Aus Sicht des Vatikans gibt es - weltweit gesehen - an vielen Orten deutlich kleinere Bistümer, mit weit weniger hauptamtlichem Personal, wo aber genauso christlicher Glaube gestaltet wird. Das Bistum Essen hat eine eigene Identität, die gerade in Zeiten der Veränderung gestärkt und nicht geschwächt werden sollte.
Die mögliche Umnutzung und Neugestaltung haben das Ziel, neues Leben an den Standort zu bringen. Dabei sollen die vorhandenen Aktivitäten dort weiterhin möglich sein. Innovative Nutzungskonzepte für die Räume sind das Zielbild.
St. Franziskus ist verkehrstechnisch gut erschlossen und liegt geographisch in der Mitte unserer Pfarrei. Es gibt eine starke und selbständige Pfadfinder*innenarbeit, die viel Leben auf das Gelände bringt. Das pastorale Leben spielt sich weithin an den anderen Standorten ab. Deshalb scheint es nicht zielführend, die jetzigen aktiven Standorte umzusiedeln.
Die Entwicklung der Kirche St. Franziskus wird uns zu einem späteren Zeitpunkt weiter beschäftigen. Aus Sicht der Steuerungsgruppe ist es sinnvoll, zunächst alle Möglichkeiten für eine multifunktionale Nutzung auszuloten und dafür einen Partner zu suchen, um dann die Kirche mit der Pfarrei zu entwickeln.
Für den Erhalt unserer Gebäude wird es künftig entscheidend sein, diese in andere Trägerschaften und Kooperationen zu überführen. Dies können selbstständige Fördervereine sein oder andere Kooperationspartner. Wichtig wird es vor allem sein, das wirtschaftliche Fundament der Pfarrei zu stärken, um den Erhalt der Gebäude und der pastoralen Arbeit weiter zu ermöglichen.
Mit der Schenkung ist eine kirchliche Zweckbindung dauerhaft verbunden. Zu kirchlichen Zwecken gehören gleichermaßen die vier Grunddienste der Kirche: Liturgie, Verkündigung, Caritas und Gemeinschaft. Das erschließt Gestaltungsmöglichkeiten, die wir gemeinsam entwickeln wollen.
In der Steuerungsgruppe arbeiten Vertreter*innen der Gremien Pfarrgemeinderat, Kirchenvorstand und Pastoralteam zusammen.
Der PEP kann nur gelingen, wenn sich möglichst viele Menschen daran beteiligen. Gerade die Projektgruppen, die in unserer Pfarrei gebildet wurden, um die Entwicklung einzelner Standorte und Themenfelder voranzutreiben, werden zu einzelnen Themen immer wieder Menschen benötigen, die ihre Ideen und ihre Kreativität in die Überlegungen einbringen. Die Projektgruppen starten im Jahr 2024 und werden ihre Einladungen über unsere Kommunikationsplattformen (Homepage, Pfarrnachrichten, Pfarrmagazin, Gottesdienst) veröffentlichen.
Kirche bleibt Kirche und wird nie ein Wirtschaftsunternehmen. Allerdings geht es immer stärker darum, die wirtschaftlichen Ressourcen der Kirche – z.B. Finanzen, Immobilien und Personal – möglichst effizient zu nutzen, weil die wirtschaftliche Situation zumindest im Bistum Essen angesichts sinkender Mitgliederzahlen immer schwieriger wird.
Die pastorale Versorgung wird sich neu aufstellen müssen. Wir werden künftig nicht mehr an allen Orten alles anbieten können. Wie jetzt schon die Firmung, werden wir auch in anderen pastoralen Handlungsfeldern vernetzter und übergreifender wirken müssen. Deshalb erörtern wir auch die Schwerpunktsetzung an den einzelnen Standorten.
Die Pfarrei erhält vom Bistum Essen ihren Anteil an den Kirchensteuer- und anderen Einnahmen. Mit diesem Geld gestaltet sie das pastorale Leben an den verschiedenen Standorten und in den verschiedenen inhaltlichen Themenfeldern der Pfarrei.
Unsere Kirchen sind Gebäude, die oft Landmarken oder eine architektonische Besonderheit darstellen oder unter Denkmalschutz stehen, vor allem sollen sie sichtbarer Ausdruck des Glaubens sein. Es ist die Herausforderung, den Charakter des kirchlichen Raumes zu bewahren und zugleich so zu denken, dass der Kirchenraum eine Zukunft hat. Der Kirchenraum muss deshalb offen gedacht werden, dass er seinen sakralen Charakter behält und trotzdem offen ist für andere Nutzungsmöglichkeiten.
Wie in allen pastoralen Handlungsfeldern, so ist auch bei den KÖB zu schauen, an welchen Standorten sie fest etabliert sind und wo sie spezielle Zielgruppen ansprechen und Schwerpunkte gesetzt haben. Daraus wird sich ableiten, wie viele Büchereien künftig für unsere Pfarrei möglich, sinnvoll und notwendig sind.